GMA News berichtet, dass der tschechische Programmierer Václav Řehák die erste Person in fast vierzig Jahren ist, die eine lebende Dinagat-Borkenratte (Crateromys australis) gesehen hat. Řehák war mit seiner Frau Milada Reháková-Petru, Spezialistin für philippinische Koboldmakis, auf der Insel Dinagat unterwegs, als er zufällig auf das Nagetier stieß, welches erst einmal im Jahr 1975 von einem Wissenschaftler dokumentiert wurde. Es wurde befürchtet, dass das Nagetier, welches nur auf der Insel Dinagat vorkommt, schon ausgestorben ist. Es wird durch den Abbau von Mineralien und die Abholzung der Wälder in seinem kleinen Lebensraum gefährdet, der wahrscheinlich weniger als 100 km2 groß ist.
“Mein Ehemann Václav Řehák sah Anfang 2012 eine große, haarige Ratte durch die Vegetation schleichen. Eine Woche später machten wir die ersten Fotos und Videos [vom Nagetier] in der Wildnis, erzählte Milada Reháková-Petru dem tschechischen Online-Nachrichtenmagazin Ceske Noviny. Das Paar war in einem teilweise geschützten Wald unterwegs.
Dinagat Borkenratte. Zeichnung von William Oliver, Philippinische Stiftung für den Erhalt der Biodiversität |
Der fast orangefarbige Nager hat einen langen Schwanz mit einem buschigen weißen Ende. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze misst die Dinagat-Borkenratte fast 55 cm. Somit ist sie eines der längsten Nagetiere der Welt. Zurzeit wird sie von der Roten Liste der gefährdeten Arten des IUCN als vom Aussterben bedroht klassifiziert. Vorher wurde sogar angenommen, dass sie schon ausgestorben sei. Die Dinagat-Borkenratte steht auch auf Platz 99 der EDGE-Liste der bedrohten Säugetiere, welche die Spezies nach ihrer Bedrohung und ihrer evolutionäre Einzigartigkeit kategorisiert.
Die Spezies wird vom Chromit- und Nickelabbau sowie Abholzung auf der Insel bedroht, welche nur 967 km2 groß ist.
Die Insel Dinagat beheimatet auch zwei andere Nagetiere, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen: Den Dinagat-Rattenigel (Podogymnura aureospinula) und die Dinagat-Haarschwanzratte (Batomys russatus), welche beide als stark gefährdet eingestuft werden. Die schwindenden Wälder der Insel beheimaten unter anderem auch den Rotsteißkakadu (Cacatua haematuropygia), welcher als vom Aussterben bedroht eingestuft wird, den stark gefährdeten weißflügeligen Flederhund (Pteropus leucopterus), die gefährdete Philippinische Segelechse (Hydrosaurus pustulatus), und den Philippinen-Koboldmaki (Carlito syrichta), welcher auch gefährdet ist. Die Philippinen sind für ihre große biologischen Vielfalt bekannt, aber vieler der Spezies stehen kurz vor dem Aussterben.
Reháková-Petru und William Oliver von der Philippines Biodiversity Conservation Foundation (PBCF) (Philippinische Stiftung für den Erhalt der Biodiversität) erstellen nun einen Bericht über diese Entdeckung.
Hier können Sie sich das Video anschauen: Der Artikel von Ceske Noviny mit Video.