Drei Salamanderarten in Costa Rica entdeckt
Drei Salamanderarten in Costa Rica entdeckt
Jeremy Hance, mongabay.com
8/8/2008
Wissenschaftler aus dem Natural History Museum in London haben drei neue Arten
von Salamandern im süd-östlichen Costa Rica entdeckt. Damit erhöht sich die
Gesamtanzahl der Nation auf 43 Arten, was bedeutet, dass diese kleine tropische
Nation etwa 9% der Salamanderarten weltweit enthält .
Zwei der neu entdeckten Arten sind nachtaktiv der Gattung Bolitoglossa. Die
größte von ihnen ist einzigartig gefärbt: ein hellroter Rücken im Kontrast mit
einem schwarzen Körper mit kleinen gelben Flecken an den Flanken. Die andere
ist braun mit einer blassen Unterseite. Die dritte Art ist ein Zwergsalamander
– ein Mitglied der Gattung Nototriton – und ist nicht größer als ein Viertel
Zoll (7,62mm). Keine der drei Arten wurden benannt: Die Universität von Costa
Rica wird diese Ehre haben.
Diese neue Salamanderart mit leuchtenden Farben ist eine der drei, die in |
Dr. Alex Monro, der die Expedition führte, sagt: "So viele neue Arten
in einem Gebiet zu finden ist aufregend. Vor allem, weil dies wahrscheinlich
der einzige Ort auf der Welt ist, wo man diese Tiere finden kann". Die
drei neuen Salamander wurden im größten Reservat Zentralamerikas, dem La Amistad-Nationalpark
gefunden. Der Park liegt zum grössten Teil in Costa Rica, wird aber gemeinsam
von Costa Rica und Panama verwaltet. Der La Amistad-Nationalpark ist bekannt
für seine zerklüftete Landschaft und seine Größe. In der Tat ist er einer der
größten unerforschten Parks in der Region. Mit einer Grösse von fast einer Million
Hektar, enthält dieses UNESCO-Reservat eine Fülle an biologischer Vielfalt:
mehr als 250 Arten von Reptilien und Amphibien, 600 Vogelarten, 215 Säugetierarten
und die erstaunliche Zahl von 14.000 Pflanzenarten, sind festgestellt worden.
Der Park hat auch die grösste Bevölkerung von Jaguaren in Zentralamerika aufzuweisen.
Eine neue Art |
Die Feststellung dieser neuen Arten kommt zu einem unbedingt erforderlichen
Zeitpunkt. Vielleicht kein Tiertaxon ist stärker bedroht als die Amphibien.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass ohne Maßnahmen ein Drittel bis die
Hälfte der Amphibien vom Aussterben bedroht ist. Dr. Monro stellt fest, dass,
obwohl "es weit weniger Studien über Salamander gab als über die Ordnung
Anura (Frösche)" man der Ansicht ist, dass die Salamander ebenso gefährdet
sind wie Frösche und Kröten. Die Gründe sind vielfältig; der bisher grösste
Mörder scheint eine Pilzerkrankung namens Chytridiomycosis zu sein, aber es
wird angenommen, dass die globale Erwärmung, der Zerstörung von Lebensräumen
und Verschmutzung auch große Auswirkungen auf Amphibien hatten. Dr. Monro sagt,
dass davon auszugehen ist, dass die drei neuen Arten für Chytridiomycosis und
Klimawandel anfällig sind, und fügte hinzu, dass "nicht viel bekannt ist
über den Rückgang abgesehen von den möglichen Ursachen und der Dokumentation
über deren Fortschritts. Ich weiß, dass die Universität Costa Rica in Zusammenarbeit
mit Institutionen ausden USA und Panama derzeit Forschungen hierüber anstellt."
Institutionen reagieren und Zoos, botanische Gärten und Aquarien in der ganzen
Welt haben begonnen, ein Programm namens "Amphibien Arche" für die
künstliche Zucht der weltweit 500 am stärksten bedrohten Amphibien zu schaffen.
Während solche Institutionen hartarbeiten, um den weltweiten Rückgang der Amphibien
zu stoppen, ist Dr. Monro und das Natural History Museum of London ausgelastet,
um für die Wissenschaft die vielen noch unbekannten Arten zu katalogisieren.
Zusammen werden diese Kräfte zur Erhaltung dieser Arten beitragen, die vor einem
Jahr noch völlig unbekannt waren. Vier weitere Expeditionen in den La Amistad-Nationalpark
sind für dieses Jahr geplant. Dr. Monro sagt, "wer weiß, was wir finden
können, wenn wir wieder dorthin kommen?"
Eines ist sicher: wir haben keine Zeit zu verlieren, das zu sehen.