- Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet schreitet nach Angaben des nationalen Weltraumforschungsinstituts INPE weiter voran.
- Die monatlichen Ausschreibungsdaten zur Abholzung zeigten, dass im September 1.444 Quadratkilometer Wald im brasilianischen „legalen Amazonas“ — oder Amazonien — abgeholzt wurden. Insgesamt wurden damit in den ersten neun Monaten des Jahres 7.604 Quadratkilometer Waldfläche abgeholzt. Dies entspricht einem Anstieg von 86 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
- Das INPE bezifferte die im Amazonas bis dato verbrannte Fläche bislang auf 59.826 Quadratkilometer, was einer Zunahme der verbrannten Fläche um 97 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- Die Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet ist seit über einem Jahrzehnt auf dem höchsten Stand.
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet schreitet nach Angaben des nationalen Weltraumforschungsinstituts INPE weiter voran.
Die monatlichen Ausschreibungsdaten zur Abholzung zeigten, dass im September 1.444 Quadratkilometer Wald im brasilianischen „legalen Amazonas“ — oder Amazonien — abgeholzt wurden. Insgesamt wurden damit in den ersten neun Monaten des Jahres 7.604 Quadratkilometer Waldfläche abgeholzt. Dies entspricht einem Anstieg von 86 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die abgeholzte Fläche ist 127-mal so groß wie Manhattan.
Das INPE bezifferte die im Amazonas bis dato verbrannte Fläche auf 59.826 Quadratkilometer. Eine Fläche fast so groß wie der Bundesstaat West Virginia. Dies entspricht einer Zunahme der verbrannten Fläche um 97 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Anzahl der im Amazonas verzeichneten Brandherde nur um 30 Prozent höher ist.
Ein Großteil der verbrannten Fläche besteht aus Weiden, Gestrüpp und abgeholztem Wald, nicht aber aus Primärregenwald.
Die monatlichen Ausschreibungsdaten sehen die Entwaldung im brasilianischen Amazonas auf dem höchsten Niveau seit über einem Jahrzehnt. Brasilien wird im nächsten Monat offizielle Zahlen für das „Jahr der Entwaldung“ veröffentlichen, das vom 1. August bis 31. Juli unter Verwendung von Satellitendaten mit höherer Auflösung gemessen wird.
Im vergangenen Jahr wurden 7.900 Quadratkilometer Wald im brasilianischen Amazonas abgeholzt.
Zunehmende Zerstörung trotz globaler Aufmerksamkeit
Die neuen Zahlen von INPE zeigen, dass die Abholzung in Brasilien trotz des jüngsten weltweiten Aufschreis ungewöhnlich hoch bleibt.
Die höchste Medienaufmerksamkeit erreichte das Land Ende August, als der Brandrauch im Amazonas den Himmel über Sao Paulo schwärzte. Dies führte zu einer weitgehenden Verurteilung der von Bolsonaros Regierung vorgebrachten Umweltschutzpolitik. Aktivisten sprachen über einen Boykott brasilianischer Agrarprodukte, während die EU damit drohte, ein lange ausgehandeltes Handelsabkommen auszusetzen.
Aktivisten sprachen über einen Boykott brasilianischer Agrarprodukte, während die EU damit drohte, ein lange ausgehandeltes Handelsabkommen auszusetzen Förderung der Waldumwandlung und zur Schwächung des Umweltschutzes im größten Regenwald der Erde nicht eingestellt habe.
Der jüngste Trend zusammen mit Bolsonaros Politik hat bei Wissenschaftlern und Umweltschützern für Besorgnis gesorgt. Man befürchtete, dass Brasilien bei den Bestrebungen, die Abholzung im Amazonasgebiet zu reduzieren, möglicherweise an Einfluss verlieren könnte. Gleichzeitig könnte das Ökosystem an einen ökologischen Wendepunkt getrieben werden, bei dem sich riesige Regenwaldgebiete zu trockeneren, savannenartigen Ökosystem verwandeln könnten. Die Wissenschaftler wissen nicht, wo diese Schwelle liegt. Einige der pessimistischeren Prognosen deuten aber darauf hin, dass wenn die Entwaldung vor 2030 nicht auf das Niveau von Anfang 2000 zurückkehre, dies auf regionaler Ebene erhebliche Auswirkungen auf Temperatur und Niederschlag haben könnte.