Laut AFP zeigen neue Untersuchungen, welche an der 17. UN-Klimakonferenz in Durban, Südafrika, verkündet wurden, dass mit den aktuellen Emissionsreduktionsverpflichtungen die weltweite Temperatur um 3,5 Grad Celsius (6,3 Grad Fahrenheit) über das historische Niveau steigen wird. Dies ist fast doppelt so viel, wie das 2-Grad-Ziel (3,6 Grad Fahrenheit) besagt, dessen Wert die Nationen nicht übersteigen wollten. Dieser Bericht widerspricht den Argumenten der USA und anderen Nationen, die in Durban verkündeten, dass die aktuellen Verpflichtungen bis 2020 ausreichen.
Laut einer Analyse von Ecofys, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Climate Analytics würden mit den aktuellen Verpflichtungen die weltweiten Emissionen bis 2020 auf 55 Milliarden Tonnen CO2 erhöht werden. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die Emissionen bis 2020 44 Milliarden Tonnen CO2 oder weniger betragen müssen, damit sich die Erde nicht um mehr als 2 Grad Celsius erwärmt. Diese Ergebnisse sind ähnlich wie jene des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), welches einen beachtlichen Gegensatz zwischen den aktuellen Verpflichtungen und dem 2-Grad-Ziel sieht.
“Sogar das 2-Grad-Ziel ist schwierig zu erreichen, da die Welt die globalen Emissionswerte von 2020 bis 2050 2 Prozent pro Jahr (basierend auf den Werten des Jahres 2000) reduzieren werden muss. Aber die Entscheidungen betreffend der Reduktion bis 2020 vor sich herzuschieben, es also erst einmal bei den aktuellen Verpflichtungen zu belassen, würde bedeuten, dass diese Emissionen nach 2020 um 3,8 Prozent pro Jahr reduziert werden müssten, also fast doppelt so schnell”, steht in einer Pressemitteilung von Ecofys. Mit anderen Worten, je schneller die Nationen damit anfangen, ihre Emissionen zu verringern, desto größer ist die Chance, dass man unter dem 2-Grad-Ziel bleibt.
In Durban versuchten die USA durchzusetzen, dass die Emissionsreduktionen bis 2020 freiwillig und unverbindlich bleiben und erst danach ein neuer rechtsverbindlicher Vertrag diskutiert werden soll, welcher das Kyoto-Protokoll ersetzen würde. Die meisten Entwicklungsländer und die EU würden jedoch gerne das Kyoto-Protokoll für Industriena-tionen erweitern und gleichzeitig eine Roadmap für Entwicklungsländer kreieren, um damit anzufangen, diese auch für die Emissionsreduktion zu verpflichten.
Seit der Industriellen Revolution hat sich die Erde schon um 0,8 Grad Celsius (1,44 Grad Fahrenheit) erwärmt. Der globale Klimawandel wurde mit dem Schmelzen des arktischen Meereises, dem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels, verstärkten Dürren und Überschwemmungen, der Verschlechterung von extremem Wetter, der Desertifikation, der Gletscherschmelze, Artenwanderungen und zahlreichen anderen Problemen in Zusammenhang gebracht. Voraussichtliche Auswirkungen beinhalten z.B. vermehrte globale Konflikte, Hungersnöte, die Zunahme von Krankheiten, den wirtschaftlichen Zusammenbruch und Massensterben.