GPanzernashorn in Nepal. Bildrechte von WWF.
2011 fiel eine Rekordzahl an Nashörnern Wilderern zum Opfer, aber es gab einen Lichtblick: Nepal. In der Himalaya-Nation wurde kein einziges Nashorn von Wilderern getötet. Nepal ist die Heimat von schätzungsweise 534 Panzernashörnern (Rhinoceros unicornis), die auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als “Gefährdet” geführt werden. Naturschützer feierten den Erfolg im Chitwan-Nationalpark, der die Mehrheit der im Land lebenden Nashörner beherbergt.
“Dies ist das erste Mal in 29 Jahren, dass in Nepal ein ganzes Jahr lang kein einziges Nashorn von Wilderern getötet wurde. Das ist der Beweis für die Anstrengungen der nepalesischen Regierung, des WWF und vielen Partnern.”, sagte Barney Long, Spezialist für asiatische Arten beim WWF. “Wir hoffen, dass das neue Jahr weitere gute Nachrichten bringen wird, z.B. aus Ländern wie Südafrika, da bei der Nashorn-Wilderei weiterhin hart durchgegriffen wird.”
Die Zahl der südafrikanischen Nashörner wurde in den letzten Jahren stark dezimiert. Im Jahr 2011 erreichte die Zahl der abgeschlachteten Nashörner einen neuen Rekord: 448. Wilderer erschiessen Nashörner und sägen ihre Hörner ab (oftmals, während die Tiere noch am Leben sind), um die Hörner danach auf dem Schwarzmarkt für traditionelle asiatische Medizin zu verkaufen. Studien haben jedoch immer wieder bewiesen, dass die Hörner keinen medizinischen Nutzen haben.
Panzernashörner kommen sowohl in Nepal als auch in Indien vor, wobei sich der Grossteil von ihnen in Indien befindet. Forscher schätzen die Gesamtpopulation auf ungefähr 2500 Tiere. Glücklicherweise ist dies eine der wenigen Nashornarten, bei der angenommen wird, dass die Population zunimmt.
Drei der fünf auf der Welt existierenden Nashornarten werden auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als “vom Aussterben bedroht” geführt: das Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis), das Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus) und das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis). Weniger als 50 Java-Nashörner sind übrig geblieben, alle in einem einzigen Park in Java. Von den Sumatra-Nashörnern gibt es noch ungefähr 250 Exemplare. Das letzte Jahr war auch durch die Ankündigung des Aussterbens zweier Nashornunterarten gezeichnet: der des Vietnamesischen Nashorns (Rhinoceros sondaicus annamiticus), eine Unterart des Java-Nashorns, und der des Westafrikanischen Nashorns (Diceros bicornis longipes), eine Unterart des Spitzmaulnashorns.
Abgesehen von der Tatsache, dass eines der Tiere, das weltweit den grössten Kultsymbolstatus geniesst, von Aussterben bedroht ist, hat der Handel mit Wildtieren auch einen menschlichen und sozialen Preis: Wilderer werden während ihrer illegalen Aktivitäten getötet und Wildhüter lassen ihr Leben, weil sie die Nashörner beschützen. Doch die Nashorn-Mafia an der Spitze des illegalen Handels kommt grösstenteils immer noch ungestraft davon.
Greater one-horned rhinos in Nepal. Photo courtesy of WWF.