- Bis vor Kurzem gab es keine internationalen Regulierungen, die den Handel mit Giraffen und und Teilen ihres Körpers festlegten.
- Am 22. August stimmten die Staaten dafür, Giraffen im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES zu listen, um die Überwachung und die Regulierung des Handels mit Giraffen zu verstärken.
- Der Bestand der Giraffen ist in den letzten 30 Jahren um 40 Prozent gesunken.
Die Staaten stimmten letzte Woche auf dem laufenden Treffen der globalen Organisation für Wildtierhandel dafür, den Handel mit Afrikas legendären Giraffen und ihren Körperteilen zu regulieren.
Im Jahr 2016 schlugen Forscher Alarm wegen des stillen Aussterbens der Giraffen. Der Bestand der Giraffen ist um 40 Prozent gesunken von ungefähr 157.000 Tieren im Jahr 1985 auf ungefähr 95.000 im Jahr 2015 laut der Forscher, und das weltweit größte Säugetier entwickelte sich von „nicht gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN zu gefährdet. Die Giraffe, die aktuell als eine einzelne Spezies, Giraffa camelopardalis, anerkannt ist, glitt zum größtenteil unbemerkt der Auslöschung entgegen.
Der Verlust des Lebensraumes, illegale Jagd und Bürgerunruhen sind einige der hauptsächlichen Bedrohungen für die Giraffen. Die Tiere werden aber auch auch legal gejagt und international gehandelt. Aber bis vor Kurzem gab es es keine internationalen Regeln für den Handel mit Giraffen.
Am 22. August hat die 18. Konferenz der Parteien ( CoP18) des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) vereinbart, Giraffen im Anhang II von CITES zu listen.
Der Antrag wurde eingereicht von der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad, Kenia, Mali, Niger und Senegal. Die Auflistung im Anhang II würde theoretisch die Überwachung und Regulierung des Handels mit Giraffen und Teilen ihres Körpers wie einschließlich Knochen, das Fell und Fleisch, verstärken.
„Auch wenn die neue Auflistung im CITES den Handel mit Teilen der Giraffe nicht stoppen wird, gewährleistet sie zum ersten Mal entscheidende Maßnahmen , um diesen Handel zu verfolgen und aufzuspüren. Das sollte wiederum die benötigten Daten produzieren, um diese gefährdete Art weiter in der Zukunft zu schützen“, sagte Adam Peyman, Programm- und Operationsmanager für Wildtiere der Humane Society International in einer Stellungnahme.
Einige Daten zum Giraffenhandel existieren. Die USA haben zum Beispiel die Einfuhr von 39.000 Giraffenteilen einschließlich ganzer Giraffen, tot oder lebendig und ihrer Körperteile zwischen 2006 und 2015 aufgezeichnet. Das entspricht mindestens 3.751 einzelnen Giraffen, von denen fast alle Wildtiere waren, laut des Antrags, der die Aufnahme der Giraffen in den Anhang II empfiehlt. Ungefähr 95 Prozent der importierten einzelnen Giraffen waren Jagdtrophäen.
„Durch die strikten Obergrenzen für den Handel mit Giraffenteilen haben die CITES Partner anerkannt, dass unkontrollierter Handel das Überleben der Giraffen gefährden könnte“, sagte Elly Pepper, stellvertretende Direktorin des Internationalen Tierschutzrates beim Natural Resources Defense Council (NRDC- Verteidigungsrat für natürliche Ressourcen ) in einer Stellungnahme. „Dank der heutigen Entscheidung wird der internationale Handel mit Giraffenteilen – die Teppiche aus Giraffenfell und Knochenschnitzereien einschließen – auf eine Weise beobachtet werden, die es uns erlaubt, uns auf problematische Trends in schädlichem Handel zu konzentrieren und für zusätzlichen Schutz, falls nötig, zu kämpfen“.
Aufgrund einer Petition und einer Klage durch den NRCD und anderen Naturschutzgruppen überlegt der US-Amerikanische Fish and Wildlife Service zur Zeit, Giraffen unter dem Endangered Species Act (Gesetz über gefährdete Tier- und Pflanzenarten ) als stark gefährdet zu listen.
„Wir hoffen, dass die Vereinigten Staaten – die den Antrag stark unterstützt haben – für ein großes Echo dieser wichtigen Entscheidung sorgen werden, indem sie Giraffen in unserem eigenen Endangered Species Act so schnell wie möglich auflisten“, so Pepper. „Da einer Millionen Arten die Auslöschung droht, vielen innerhalb von Jahrzehnten, müssen wir jetzt handeln, um voranzukommen im destruktiven Handel mit Giraffen und Arten.“
Titelbild der Giraffe von Rhett A. Butler/Mongabay.