- In einer neuen Studie wurde mit Hilfe von Kamerafallen in Bäumen festgestellt, dass Säugetiere, die in Baumkronen leben, besonders empfindlich auf die Auswirkungen menschlicher Störungen reagieren und, dass diese Folgen leicht bei den herkömmlichen Untersuchungsmethoden übersehen werden.
- Große Arten, die in Bäumen leben, wie der peruanische Gelbschwanz-Wollaffe und der stark gefährdete Schwarzgesichtklammeraffe leiden am stärksten unter Störungen im Wald, laut der Studie, die letzte Woche in der Zeitschrift Diversity and Distributions veröffentlicht worden ist.
- Diese größeren Primaten sind wichtige Samenverbreiter für Hartholzbäume, die überproportional zur Biomasse von tropischen Wäldern beitragen. Der Verlust dieser Arten könnte auf so zu einer Kettenreaktion in den Auswirkungen für das Ökosystem führen, die eine erhebliche Bedrohung darstellen könnten, für die Fähigkeit zerstörter tropischer Wälder, CO2 zu speichern.
In einer neuen Studie wurde mit Hilfe von Kamerafallen in Bäumen festgestellt, dass Säugetiere, die in Baumkronen leben, besonders empfindlich auf die Auswirkungen menschlicher Störungen reagieren und, dass diese Folgen leicht bei den herkömmlichen Untersuchungsmethoden übersehen werden.
Große Arten, die in Bäumen leben, wie der peruanische Gelbschwanz-Wollaffe und der stark gefährdete Schwarzgesichtklammeraffe leiden am stärksten unter Störungen im Wald, laut der Studie, die letzte Woche in der Zeitschrift Diversity and Distributions veröffentlicht worden ist. Diese größeren Primaten sind wichtige Samenverbreiter für Hartholzbäume, die überproportional zur Biomasse von tropischen Wäldern beitragen. Der Verlust dieser Arten könnte auf so zu einer Kettenreaktion in den Auswirkungen für das Ökosystem führen, die eine erhebliche Bedrohung darstellen könnten, für die Fähigkeit zerstörter tropischer Wälder, CO2 zu speichern.
„Auswertungen auf kommunaler Ebene darüber, wie Biodiversität auf Störungen innerhalb von Lebensräumen im Wald reagiert, sind oft einseitig gegenüber terrestrischen Untersuchungen“, erwähnen die Autoren in der Studie. „Aber neuere Untersuchungen lassen darauf schließen, dass Artengemeinschaften auf Bäumen verschiedener Indikatorengruppen (Ameisen, Amphibien, Käfer und Schmetterlinge) anfälliger gegenüber menschlichen Störungen sind als ihre terrestrischen Pendants, aber wie sieht es mit der Tierwelt auf höheren tropischen Ebenen aus?
Um diese Frage zu beantworten, stellte ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Andrew Whitworth von der britischen Universität in Glasgow Kamerafallen auf dem Boden und hoch oben in den Bäumen des Manú Biosphären Reservats im Südosten von Peru auf, um zu vergleichen, wie terrestrische und Säugetiergemeinschaften auf Bäumen auf die Zerstörung und Störung ihres tropischen Waldlebensraumes reagieren.
Insgesamt wurden 248 Kamerafallen an 168 Stellen im ganzen Reservat aufgestellt, ein UNESCO und IUCN (Weltnaturschutzunion) Welterbe, das als einer der artenreichsten Umweltschutz-Hotspots der Welt gilt. An 80 der Stellen wurden sowohl Boden- als auch Baumkameras aufgestellt, während an 88 Stellen nur Baumkameras platziert wurden, um die geringeren Nachweisraten von Baumkamerafallen auszugleichen. Einige der Kamerastationen befanden sich im Inneren des Reservats, sowohl in unberührtem als auch in regeneriertem Wald, während andere Kameras an Orten mit keinem strikten formellen Schutz aufgestellt wurden.
Bodenkamerafallen sind ein effektives und gängiges Mittel zur Überwachung von Biodiversität, aber bodennah aufgestellte Kameras sind nicht sehr effektiv, wenn es darum geht, die Baumkronen zu erforschen. Kostensenkungen,gesteigerte Batterieleistungen und Speicherkapazitäten haben Kamerafallen in Baumkronen aber in größerem Ausmaß ermöglicht. Frühere Arbeiten der Forscher im Manú Biosphären Reservat bewiesen die Effektivität von Kamerafallen in Baumkronen, um
Säugetierarten des Regenwaldes zu untersuchen, die oft zweitrangig erforscht werden, weil sie in den Baumkronen leben und es deshalb schwieriger ist, sie zu entdecken mit traditionellen Untersuchungsmethoden und Bodenkamerafallen.
Die Forscher untersuchten die Formen von Waldbeeinträchtigungen an jeder Kamerastation, indem sie die wesentlichen Merkmale des Waldes erfasst haben, von denen bekannt ist, dass sie sich durch Menschen oder natürlich verursachte Beeinträchtigungen verändern. Sechs dieser Variablen bezogen sich auf die physikalische Waldstruktur: durchschnittliche Baumkronenhöhe, Baumkronendach, Unterholzstrauchdichte, Baumdichte, Verlust der Waldfläche und das Netzwerk der Bäume. Die anderen zwei Merkmale berücksichtigten die Entfernung zum nächsten schiffbaren Fluss, wodurch es für die Forscher möglich war, jede Auswirkung von Veränderungen des Lebensraumes oder der Jagd in Verbindung mit Flusssystemen nachzuweisen, und die Entfernung zur nächsten menschlichen Siedlung, eine üblicherweise verwendete Stellvertretervariable für die jagdliche Einflussnahme in den Tropen.
Die Bodenkamerafallen, die im Manú Biosphären Reservat aufgestellt wurden, machten 4.928 Aufzeichnungen von 26 verschiedenen Arten, während die Baumkameras 2.574 Aufzeichnungen von 24 Arten machten. Insgesamt wurden 46 Arten erfasst, einschließlich fast aller acht mittelgroßen bis großen bekannten Säugetiere, die in der Region leben.
Whitworth äußerte, dass die Ergebnisse des Teams denen früherer Naturschutzschätzungen widersprechen, die sich nur auf Daten von Bodenkamerafallen beziehen und nur schwache oder neutrale Auswirkungen durch menschlich verursachte Beeinträchtigungen auf nichtfliegende Säugetiergemeinschaften zeigten.
„Unsere Ergebnisse (zusammen mit Transektuntersuchungen, die einen ganzheitlichen Fokus haben) legen nahe, dass große baumbewohnende Säugetiere des Regenwaldes sensibler auf strukturelle Waldbeeinträchtigungen reagieren als kleinere Arten, die auf Bäumen oder der Erde leben,“ erklärte er. „Das ist eine Schlüsselinformation, bei der wir uns bewusst sein müssen, dass Naturschutzschätzungen durch Kamerafallen, die nur geringe Auswirkungen auf Bodenarten nachweisen, wahrscheinlich die Auswirkungen von Regenwaldstörungen auf die ganze mittelgroße Säugetiergemeinschaft unterschätzen.“
Die verstärkte Anfälligkeit von baumbewohnenden Säugetieren für Störungen „scheint größtenteils durch geringere Möglicheiten zur Ausbreitung im Baumreich gelenkt zu sein“, schreiben Witworth und die Mitautoren und fügen hinzu: „Die Gründe, die die erhöhte Anfälligkeit größerer baumbewohnender Arten gegenüber strukturellen Störungen unterstützen, gehen wahrscheinlich einher mit einer Kombination von artenspezifischen Merkmalen (zum Beispiel geringe Geburtenraten, Abstammung, Ernährungsweise, Lebensraum usw.) Jagdvorlieben und ihre Abhängigkeit von intakten Waldstrukturen und die Verfügbarkeit von Nahrung.“
Die Forscher heben die Bedeutung von Entwicklungsmethoden zur Überwachung der Auswirkungen auf den Umweltschutz durch menschliche Störungen vom Waldboden bis zur Baumkrone hervor, da Studien, die sich nur auf Bodenkamerafallen beziehen, leicht die Auswirkung auf die Zerstörung des Lebensraumes der Biodiversität der Bäume des Regenwaldes unterschätzen können.
„Die größere Anfälligkeit von Baumgemeinschaften für Störungen im Wald weisen auf einen Bedarf einer neuen Bewertung der Aspekte der aktuellen Politik und des Managements des Regenwaldes hin,“ so Whitworth.
„Das ist mit einer stärkeren Berücksichtigung von Landschonung statt Landnutzung verbunden, um den Schutz von gut angebundenen Wildgebieten sicherzustellen, die vollständige dreidimensionale Säugetiergemeinschaften unterstützen können, und die Notwendigkeit aktive Regenerationsmethoden einzuführen, die auf die Verbesserung der Baumkronenstruktur und ihres Zusammenhangs in zerstörten Gebieten ausgerichtet sind mit der Hoffung, dass komplette Wildtiergemeinschaften eines Tages zurückkehren werden.“
Quellen
• Whitworth, A., Braunholtz, A.D., Pillco Huarcaya, R., MacLeod, R., & Beirne, C. (2016). Out on a limb: arboreal camera traps as an emerging methodology for inventorying elusive rainforest mammals. Tropical Conservation Science Vol. 9 (2): 675-698.
• Whitworth, A., Beirne, C., Pillco Huarcaya, R., Whittaker, L., Serrano Rojas, S. J., Tobler, M. W., & MacLeod, R. (2019). Human disturbance impacts on rainforest mammals are most notable in the canopy, especially for larger‐bodied species. Diversity and Distributions. doi:10.1111/ddi.12930