- Die Medien haben sich schon lange auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Eisbären konzentriert. Doch die rasch ansteigenden Temperaturen in der Arktis (die winterlichen Temperaturen von Oktober bis Februar dieses Jahr waren die höchsten die je aufgezeichnet wurden), scheinen eine Gefahr für eine große Bandbreite an Fauna zu sein, obwohl weitere Untersuchungen nötig sind, um die genauen Gründe, derzeitige Auswirkungen auf die Population und weitere Prognosen zu ermitteln.
- Weniger Schnee in der Arktis, vor allem im Frühling, könnte dazu führen, dass Vielfraße keine guten Höhlen mehr finden. Karibu und Rentierpopulationen sind auf Grund natürlicher Bevölkerungsfluktuationen stark zurück gegangen, doch Wissenschaftler wissen nicht, ob sich die Zahlen unter veränderten Klimabedingungen wieder erholen.
- Lemminge sind von den geringeren Schneemassen ebenfalls betroffen, da diese oft dazu führen, dass die Nagetiere in Frühling und Herbst keinen Schutz finden. Ihr Rückgang könnte Auswirkungen auf die Raubtiere haben, die sie jagen, wie zum Beispiel Polarfüchse, Rotfüchse, Wiesel, Vielfraße, Schee- und Sumpfohreulen.
- Es sind Bedenken bezüglich der Schneeeulen aufgekommen, weil die Seevögel, die diese im Winter jagen, und die sich um kleine Löcher im arktischen Eis versammeln, sich in größeren Bereichen im offenen Wasser weiter ausbreiten könnten und somit schwieriger zu jagen wären. Forscher sagen, dass weitere Untersuchungen der arktischen Wildtiere dringend nötig sind, doch Förderung und Medieninteresse sind nach wie vor gering.
In einer sich veränderten Arktis gibt es wahrscheinlich keine Spezies, deren Geschichte so fesselnd ist, wie die Misere des Eisbären. Dieser einsame, jedoch charismatische arktische Flüchtling hat in den letzten Jahren mehr Zeit an Land zugebracht während sein Lebensraum, das Meereseis, schrumpft, und den Bären dazu zwingt, größere Distanzen zwischen Eisschollen zu schwimmen, während er auf der Suche nach fetten Flossenfüßlern, die seine verlorenen Kalorien wieder auffüllen könnten, dahin siecht.
Doch auch wenn der Eisbär eine Ikone ist, so ist er doch nicht der einzige der kämpft. Die Erwärmung der Arktis hat Auswirkungen auf zahlreiche Spezies und nicht nur auf die, die sich das Wasser mit ihm teilen. An Land zieht der Klimawandel die Grenzen der Speziesverteilung neu und verändert die Beziehungen zwischen Jägern und Gejagten, zerstört Höhlen, und verändert den Zeitablauf wann Pflanzen blühen und Tiere fressen. Das Triebwerk dieses terrestrischen Wandels reicht vom Rückgang der Schneebedeckung über Ereignisse, wo Regen auf Schnee folgt und somit Vegetation unter dem Eis einschließt, bis hin zu nördlichen Spezies die weiter in den Norden in wesentlich extremeres Wetter ziehen.
Pflanzen müssen mit dem daraus entstehenden Stress bereits umgehen. Im Gegensatz zum Arktischen Ozean wo das Meereseis den Lebenszyklus der Spezies diktiert, spielt an Land die Schneebedeckung im Frühling die größte Rolle. Obwohl der Klimawandel mehr Schnee im Winter bringt, so verursacht er auf Grund der höheren Temperaturen auch eine frühere Schneeschmelze, was dazu führen kann, dass die fragile Tundra jeden Frühling zu früh austrocknet, bevor die Pflanzen das wertvolle Wasser aufsaugen konnten. Im Gegensatz dazu scheinen viele nördliche Tiere von dem milderen Wetter zu profitieren, zumindest vorerst. Doch die langfristige Vorhersage ist ernst. Die arktischen Tiere werden zunehmend unter Druck geraten, wenn die nördlichen Spezies aus dem Süden hoch ziehen nachdem die frühere Schneeschmelze ihnen den Weg freigeräumt hat.
“Hier in den hocharktischen Ökosystemen besteht für die Gebiete die am weitesten im Norden sind die größte Gefahr,”, so Hans Meltofte, der wissenschaftliche Leiter des Arctic Biodiversity Assessments (dt.: Einschätzung der arktischen Artenvielfalt) 2013 des Arktis-Rats. “Diese Spezies werden zwischen den Spezies die aus dem Süden übergreifen und den Küsten des arktischen Ozeans zusammengepfercht. Sie können nicht weiter in den Norden ziehen.”
Und es sind diese Spezies, die es verdienen das Rampenlicht des Eisbären zu teilen
Verlieren Vielfraße ihr Zuhause?
Vielfraße (Gulo gulo) sind eine weitreichende Spezies der Mustelidae (wie zum Beispiel Nerze, Wiesel und Otter – aber mit einem dauerhaften fauchen!). Sie suchen Felsbrocken und Böschungen für Schutz, Nahrungslagerung und die Aufzucht ihrer Jungen in Staaten wie Washington und Oregon auf. Doch die Arktis beherbergt ebenfalls ihre eigene Population dieses berüchtigten Fleischfressers, eines der aggressivsten Tiere in Nordamerika. Im Norden haben sie ihr felsiges Zuhause gegen verschneite Behausungen in der Tundra eingetauscht – und das macht sie verletzlich.
Tom Glass, der mit der Wildlife Conservation Society (WCS, dt.: Naturschutzgesellschaft) zusammenarbeitet, ist einer der wenigen Wissenschaftler in diesem Bereich, der die Beziehung zwischen der Schneedecke und den Vielfraßen untersucht. Seit 2016 leitet er die ersten umfassenden bodengebundenen Anstrengungen zur Anlegung von Halsbändern auf Alaskas Nordabhang und hat dabei 500 Quadratmeilen (beinahe 1300 Quadratkilometer) in der Nähe des Umiat Ölcamps und 800 Quadratmeilen (2072 Quadratkilometer) um die Toolik Feldstation herum erfasst. Die Vielfraßausbreitung ist stark mit Schnee verbunden und wenn der Frühlingsschnee in der Arktis schneller schmilzt überlegt Glass, wie sich das auf die Vielfraße auswirken könnte.
“Es gibt einen Kader an Wildtierarten, die Schneehöhlen benutzen, welche jedoch beeinträchtigt werden wissen wir jedoch nicht.”, sagt er.
Sein Kollege, Martin Robards, der Leiter des Arctic Beringia Program (dt.: Arktis Beringia Programm) des WCS denkt, dass Vielfraße zunehmend durch die Notwendigkeit ihre Höhlen dort zu bauen, wo der Schnee im Frühling am längsten bleibt und am tiefsten ist eingeschränkt werden. “In der Schneelandschaft sind mittlerweile nicht mehr alle gleich geschaffen. Jetzt sind einige Gebiete wirklich wichtig, wenn die Schneeverwehungen dort bis Juni bleiben.”
“Ich denke, dass die Vielfraße viele Fähigkeiten haben, um sich hieran anzupassen, doch [wir müssen darüber nachdenken], wie wir vorzeitig mit der Planung beginnen können, um die wichtigsten Lebensräume beizubehalten.”, sagte Robards. Es wird dennoch viel Forschungsarbeit brauchen, um die Auswirkungen der globalen Erwärmung nach zu verfolgen.
Erholung der Karibu- und Rentierpopulationen in Gefahr
Wie wird der Klimawandel die Karibu- und Rentierpopulationen (Rangifer tarandus) beeinflussen, die gleichzusetzen sind mit und so wichtig sind für die indigenen Gesellschaften? Die Jury ist noch unentschlossen.
“Es ist so kompliziert mit diesen [Klima] Fluktuationen, dass ich nicht glaube, dass sich jemand traut zu raten.”, sagte Meltofte vom Arktischen Rat.
Was wir über die nördlichen Huftiere wissen ist dies:
Karibu- und Rentierherden fluktuieren natürlicherweise in Größe, schießen um Millionen in die Höhe und fallen dann um genau so viel im nächsten Jahrzehnt. Derzeit ist die Zahl der wilden Rentiere und Karibu im Vergleich zu ihrem Höchststand in den 1990er und frühen 2000er Jahren um 33 Prozent zurückgegangen – sie ist von 5,6 Millionen auf 3,8 Millionen gefallen. Dies folgt auf beinahe universelle Anstiege in den 1970ern und 1980ern.
Bevor der Klimawandel im 21. Jahrhundert schnell eskalierte hatten sich die Herden immer erholt. Jetzt wo viele Populationen in der ganzen Tundra stark zurückgehen weiß man nicht, ob die Huftiere sich in einem natürlich Zyklus befinden und sich erholen werden, oder ob die Erholung sich bei manchen Herden verzögert und andere nicht sogar ganz verschwinden.
Wissenschaftler haben schon lange geglaubt, dass periodische Eisbildung auf den Winterweidegebieten der Rentiere und Karibus, bekannt als Schnee-auf-Eis Ereignisse, direkt zu Massenhunger geführt hat und sogar örtliche Populationen ausrotten könnte. Da man auf Grund des Klimawandels davon ausgeht, dass Regen-auf-Schnee Ereignisse häufiger vorkommen werden schien dies sehr besorgniserregend zu sein. Doch 2016 zeigte eine Studie des Forschers N. J. C. Tyler der Universität von Tromso, dass es nur wenige Datensätze gibt, die tatsächlich zeigen, dass es auf den Weiden wo bekannt ist, dass Populationen zurück gegangen oder verschwunden sind eisgehärteten Schnee gab. Stattdessen fand man heraus, dass wärmere Winter und mehr Schnee die Häufigkeit der Tiere erhöhte.
Dann sind da noch die Auswirkungen des Verlusts der Frühlingsschneedecke, welche die Lebenszyklen der arktischen Tiere lenkt. In Kanada ruhten sich die Karibu auf tiefen Schneebänken aus, die ihnen Zuflucht vor den hungrigen Moskitos boten. Doch nun haben die Inuit beobachtet, dass die Schneebänke verschwinden und, dass “die Karibu von den Moskitos mehr belästigt werden.”, sagte Meltofte. Karibu die von großen Moskitoschwärmen attackiert werden fliehen, was bedeutet, dass sie weniger Zeit mit essen verbringen, was die Gesundheit der Tiere beeinflussen könnte.
Veränderungen des Futterangebots für Rentiere und Karibu könnten diese Spezies ebenfalls gefährden. Eine Sorge ist der Übergriff von Bäumen und Gebüschen aus dem Süden, zusammen mit dem Verschwinden der bevorzugten Futterquellen der Paarhufer: Gräser, Flechten und Moose. Eine andere Bedrohung kommt von dem vom Klimawandel ausgelösten Ungleichgewicht zwischen wann die Pflanzen bereit sind, um gegessen zu werden und dem Brutzyklus der Karibu, was dazu führt, dass die Karibu ihre Kälber verlieren. Aber ebenso wie mit den Vielfraßen brauchen Forscher mehr Zeit, um diese Beziehungen unter die Lupe zu nehmen.
Lemminge verschwinden und ihre Fressfeinde ebenso
Wenn eine Tierart als Grundlage des Ökosystems der Tundra und der Nahrungskette bezeichnet werden kann, dann ist das der Lemming (Lemmus lemmus). Diese seidig-glänzenden, kurz-schwänzigen, pelzfüßigen Nagetiere dienen als obligatorischer Snack für eine riesige Gilde der Raubtiere der Tundra – Polarfüchse, Rotfüchse, Wiesel, Vielfraße und Schnee- und Sumpfohreulen. Wenn die Lemminge von der Klippe des Klimawandels fallen, dann könnten ihre Fressfeinde ebenfalls gefährdet sein.
Und für die Lemminge sieht es nicht so glänzend aus.
Sechs Monate im Jahr leben die Lemminge in Höhlen, die sich tief im isolierenden Schnee befinden. Hier brüten sie und suchen Schutz vor den rauen Bedingungen im Winter. Doch laut dem Arctic Biodiversity Assessment 2013 treten bereits regionale Einbrüche der Lemmingpopulationen auf. Die Populationen in Norwegen erreichen ihren Höchststand normalerweise alle drei bis vier Jahre. Doch der letzte Höchststand war 1994.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich das Schneefallmuster verändert hat. Jedes Jahr muss der Schnee tief genug sein, damit die Lemminge warm bleiben ohne zu viel Energie aufzuwenden – Energie die sie benötigen, um zu brüten und Raubtiere draußen zu vermeiden. Doch der Schnee kommt später im Herbst und schmilzt früher im Frühling, was dazu führt, dass die Lemminge ungeschützt sind.
An manchen Orten ist der Schnee kompakter und hat Eiskrusten, was es für die Lemminge schwierig macht ihre Schneelöcher zu graben. Oder es gibt vor allem einfach nicht genug Schnee, weshalb es weniger Orte gibt, an denen die Nagetiere ihre Höhlen bauen und ihr Fressen unter dem Eis einbunkern können.
Während der Rückgang der Lemminge selbst bereits besorgniserregend ist, so machen sich Forscher Sorgen darüber, wie der Verlust das arktische Nahrungsnetz gefährden könnte. Die Populationen von Raubtieren fluktuieren oft zusammen mit den Lemmingpopulationen. Obwohl manche Raubtierspezies möglicherweise diversifizieren können, wenn die südlichen Nagetierspezies in den Norden ziehen, so werden andere gegenüber den südlichen Raubtieren die nach oben ziehen verlieren.
Rotfüchse zum Beispiel haben gegenüber den arktischen Füchsen schon deutlich an Boden gewonnen, da die wärmeren Temperaturen den Erdhörnchen- und Vogelpopulationen zu Gute kommen, die von den Rotfüchsen gejagt werden. Wie sich das Aufeinanderprallen der Spezies aus dem Norden und aus dem Süden langfristig abspielt ist derzeit nicht bekannt.
Schneeeulen: Mehr Arbeit für eine Mahlzeit
Schneeeulen (Bubo scandiacus) sind eine Zugvogelart und fliegen von der Arktis und der Subarktis, wo sie die Sommermonate verbringen, runter in die Grassteppen von Kanada und den Vereinigten Staaten, wo sie den Winter verbringen. Zumindest dachten Wissenschaftler das.
In den späten 2000er Jahren verfolgten Wissenschaftler während Forschungsarbeiten für das Internationale Polarjahr einige Schneeeulen und fanden dabei heraus, dass 78 Prozent der brütenden erwachsenen Tiere in Wirklichkeit im Winter im Norden blieben und nicht in den Süden zogen. Stattdessen jagten sie Seevögel im Meereseis des arktischen Ozeans.
“Viele [Schneeeulen] werden Meeresräuber” im Winter, so J. F. Therrien, ein Biologe des Hawk Mountain Schutzgebiets in Pennsylvania der an der Schneeeulenstudie gearbeitet hat. Im Winter ist der arktische Ozean nicht komplett von Eis bedeckt, es gibt offene Wasserbereiche die von Gezeitenströmungen und Wind erzeugt werden. Hier versammeln sich die Seevögel und die Schneeeulen fressen dort.
Doch da der Klimawandel das Meereseis zurücktreibt könnten die Seevögel sich auf größere offene Wasserflächen ausbreiten und die Beute könnte sich zerstreuen anstatt sich an den wenigen Eislöchern zu versammeln. Wissenschaftler glauben, dass dies weniger günstige Gelegenheiten und mehr Arbeit für die Eulen bedeutet.
Wenn das der Fall ist, könnten sich die Schneeeulen einem Doppelschlag gegenüber sehen. Nicht nur wird es schwieriger werden, Meeresvögel zu jagen, doch Schneeeulen fressen auch Lemminge.
Die Schneeeule wurde 2017 auf der Roten Liste der IUCN auf Gefährdet hochgestuft, doch Wissenschaftler sind immer noch dabei, den genauen Gesundheitszustand der weltweiten Population zu bestimmen.
“Sie scheinen anpassungsfähige Vögel zu sein, da sie eine sehr flexible Migrationsstrategie haben.”, so Therrien. “Es gibt keine direkte Verbindung zwischen dem Meereseis und dem Status der Schneeeulenpopulation, doch es wird definitiv Auswirkungen auf die Umwelt und einige der Ressourcen haben derer sie sich im Winter bedienen.”
Bergziegen
Obwohl die nördlichste Ausbreitung der Bergziege (Oreamnos americanus) an der Subarktis endet ist das Tier ein gutes Beispiel dafür, auf welch einzigartige und unvorhergesehene Art und Weise der Klimawandel an die Kälte angepasste Spezies beeinflussen kann.
“Es gibt eine Redensart, dass Spezies beim Klimawandel drei Optionen haben: sich anpassen, weiterziehen oder sterben.”, erklärt Kate Nowak, eine freiberufliche Konservierungswissenschaftlerin. Doch das Ergebnis dieser Auswahl kann durch einen Schlüsselfaktor bestimmt werden: “Timing kann alles sein.”, sagt sie.
Diesen Sommer reist Nowak an den Yukon, die obere nördliche Grenze der Ausbreitung der Bergziegen, um die “Mauserchronologie” der Tiere zu untersuchen. Sie wird beobachten, wann die Ziegen ihr dickes Haar abwerfen, wenn es wärmer wird.
Bergziegen haben ein zweischichtiges Fell, das im Winter bis zu zehn Zentimeter dick sein kann. Nowak will heraus finden, ob die Bergziegen in Reaktion auf die globale Erwärmung früher ihre Haare verlieren.
Obwohl ein plötzlicher, für die Jahreszeit ungewöhnlicher Schneesturm die gemauserten Ziegen schwer treffen könnte, so ist Nowak dennoch der Meinung, dass die Hitzebelastung der nicht gemauserten Ziegen ein größeres Risiko darstellt. Wenn die Bergziegen nicht früh genug haaren, um die wärmeren Tage die vom Klimawandel verursacht werden zu verkraften, oder wenn sie ihr Verhalten nicht ändern und in schattigen oder windigen Ecken bleiben, dann könnten sie sterben.
Fotogene Bergziegen bieten den Forschern einen einzigartigen Vorteil. Obwohl viele Spezies haaren, einschließlich der Rothirsche und Elche, so sind Bergziegen historisch gesehen sehr oft von ihren menschlichen Bewunderern fotografiert worden, was es Wissenschaftlern wie Nowak ermöglicht, datierte Bilder haarender Bergziegen eines halben Jahrhunderts mit vor kurzem durchgeführten Beobachtungen zu vergleichen und einander gegenüberzustellen.
Andere arktische Spezies haaren auch: Moschusochsen verlieren ihr Quiviut. Zu verstehen, wann die Bergziegen haaren könnte den Forschern dabei helfen, das Risiko zu verstehen, dem diese noch nördlicheren Spezies ausgesetzt sind.
Arktische Tiere: Kanarienvögel in der Kohlegrube der globalen Erwärmung
Die größte Herausforderung der sich die Forscher in der Arktis heutzutage gegenüber sehen ist nicht, dass die Region so entlegen ist, oder so unwirtlich. Es ist der Mangel an globalem Interesse, und Geld, das der Erforschung der an die Kälte angepassten Wildtiere zufließt.
Was auch immer der Grund dafür ist, Wissenschaftler haben sich schon lange darüber beklagt, dass die tropische, charismatische Megafauna, wie Elefanten, Nashörner und Tiger, den Löwenanteil der medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit bekommen, während Eisbären und Meeressäugetiere sich in dem bisschen Rampenlicht sonnen, das in der Polarnacht der Arktis scheint.
Doch da die Temperaturen im Norden zwei Mal so schnell ansteigen wie auf dem restlichen Planeten, macht es Sinn das Hauptaugenmerk der für den Klimawandel vorgesehene Forschungsgelder auf diese Region zu richten. Die Erforschung der sich schnell entwickelnden Auswirkungen auf den arktischen Lebensraum und die Wildtiere könnte eine dramatische Vorschau liefern und wertvolle Schlussfolgerungen bieten, die dabei helfen, die sich auf Grund der globalen Erwärmung verschiebende Ökosystemdynamik zu verstehen, während sie sich auf dem ganzen Planeten entfaltet.