Bakun-Damm während der Bauphase. Foto: Mohamad Shoox
Die Einheimischen des malaysischen Bundesstaates Sarawak haben einen Brief an die deutsche Firma Fichtner GmbH & Co. KG gesandt, in dem sie die Consulting-Gruppe auffordern alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem äußerst umstrittenen Baram-Damm zu stoppen, berichtet die NGO Bruno-Manser-Fonds. Kritiker des Damms und des übergeordneten Projektes, das als Sarawak Corridor of Renewable Energy (SCORE) Initiative bekannt ist, sagen, dass der hydroelektrische Staudamm 20.000 Menschen verdrängen und 40.000 Hektar primären Regenwaldes überfluten wird.
Fichtner GmbH & Co. KG ist als Beratungsunternehmen für Sarawak Energy tätig, die Firma, die die umstrittenen Staudämme, einschließlich Baram, errichten wird. Fichtner hat Machbarkeitsstudien zur Errichtung des Dammes erstellt, die, so berichtet der Bruno Manser Fonds, von den lokalen Kommunen nicht einzusehen sind. Der enorme Umfang von Staudammvorhaben hat die internationale Aufmerksamkeit auf Sarawaks einheimische Völker , auf Sarawaks Regierung und auf eine aktuelle Petition von Avaaz gegen den Bau des Baram-Dammes gerichtet.
Sollte der Baram-Damm errichtet werden, wird er voraussichtlich 1.200 Megawatt produzieren. Der von Sarawak vor kurzem fertiggestellte 2.400-Megawatt Bakun-Damm produziert allerdings die doppelte Menge an Energie; die Menge an Energie, die der Staat Sarawak zu Spitzenzeiten verbraucht. Ein weiterer Damm, der 900-Megawatt Murum-Damm, ist derzeit im Bau. Es galt lange Zeit, dass das Überangebot an Energie, das durch die Dämme erzeugt würde, einer massiven zwei-Milliarden-Dollar Aluminiumhütte der anglo-australischen Minengesellschaft Rio Tinto zugute kommen würde. Der Bergbau-Gigant hat jedoch vor kurzem das Projekt abgebrochen.
Der vor kurzem fertiggestellte Bakun-Damm zwang die Umsiedlung von 10.000 Einheimischen und überschwemmte 70.000 Hektar Regenwald.