Es sind nicht die prähistorischen Monster aus Jules Vernes Reise zum Mittelpunkt der Erde oder die Mensch-Fledermaus-Hybride aus The Descent, aber es ist dennoch eine erstaunliche Entdeckung: Unerschrockene Wissenschaftler haben das am tiefsten an Land überlebende Tier bis dato entdeckt, ein kleines flügelloses Insekt bekannt als Springschwanz. Forscher entdeckten die neue Spezies, Plutomurus ortobalaganensis schockierende 1,98 Kilometer unter der Oberfläche. Die Spezies wurde von der ibero-russischen CaveX Team Expedition in der Krubera-Voronja-Höhle entdeckt, die einzig bekannte Höhle der Welt, die tiefer als 2 Kilometer ist.
Augenlos, primitiv und von Pilzen lebend, lebt Plutomurus ortobalaganensis eine extreme Existenz in Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt: zwischen 0,5 und 5 Grad Celsius. Drei weitere neue Springschwanz-Spezies wurden auf der Expedition entdeckt, von denen aber Plutomurus ortobalaganensis am tiefsten lebte, laut einem Artikel, der in Terrestrial Arthropod Reviews erschienen ist.
Eine seiner EntdeckerInnen, die Biologin Sofia Reboleira von der Universität von Aveiro in Portugal, sagte LiveScience, dass die Expedition im Basislager von Schnee lebte und Unterkühlungen riskierte, während sie Stunden damit verbrachte, in der Höhle nach Leben zu suchen.
Bemerkenswert ist, dass Plutomurus ortobalaganensis Pigmente behält, was bedeutet, dass es ein kürzlicher Besiedler dieser Tiefen sein könnte.
Die Krubera-Voronja-Höhle liegt im abgelegenen südwestlichen Kaukasus, in dem umkämpften Gebiet Abchasien.
Quelle: Jordana, R. et al. Reviews of the genera Schaefferia Absolon, 1900, Deuteraphorura Absolon, 1901, Plutomurus Yosii, 1956 and the Anurida Laboulbène, 1865 species group without eyes, with the description of four new species of cave springtails (Collembola) from Krubera-Voronya cave, Arabika Massif, Abkhazia. Terrestrial Arthropod Reviews volume 5, pp. 35-85. 2012.