Nepenthes rafflesiana, eine groβe Kannenplanze, die man häufig in den sumpfigen Wäldern Borneos findet. Foto: Rhett A. Butler.
Die USA erlässt Indonesien $28.5 Millionen Schulden zugunsten von Waldschutzmaβnahmen in Kalimantan, Borneo. Das Programm debt for nature ist Teil des amerikanischen Tropical Forest Conservation Act (TFCA).
„Es ist uns allen bewusst, dass die Wälder Indonesiens unter enormem Druck stehen, inländisch und global, bedingt durch wirtschaftliches Wachstum hier und eine Wirtschaftskrise im Ausland“, sagte der amtierende stellvertretende Missionschef der US-Botschaft, James Carouso.
Das Abkommen wird sich auf drei Gebiete in Kalimantan konzentrieren: die Bezirke von Berau und Kutai Barat in Ost-Kalimantan und Kapuas Hulu ind West-Kalimantan. Der Regenwald von Kalimantan beheimatet Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus), Sunda-Nebelparder (Neofelis diardi), Nasenaffen (Nasalis larvatus), Malaienbären (Helarctos malayanus euryspilus) und Zwergelefanten (Elephas maximus borneensis) sowie zehntausende von anderen Arten, von denen viele nirgendwo anders zu finden sind und viele vom Aussterben bedroht sind.
Indonesien hat die zweithöchste Abforstungsrate nach Brasilien. In den letzten Jahrzehnten sind riesige Gebiete Wald und Torflandschaft zerstört worden für Papierbrei und Papier, Palmöl, Holzfällerei, Bergbau und andere Industriezweige. Heute existiert nur noch die Hälfte von Kalimantans Wäldern.
„Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn in den Anstrengungen, eines der reichsten Waldökosysteme weltweit zu retten und den Millionen, die auf diese Wälder angewiesen sind, wirtschaftliche Sicherheit zu verschaffen. Dies ist aus jedem Blickwinkel ein Gewinn für Indonesien – es ist nun in der Lage, diese Gelder dazu zu nutzen, die weltweit eindrucksvolle Artenvielfalt im Herzen Borneos zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen“, sagt Tom Dillon, Senior Vice President für Länderprogramme beim WWF in den USA, in einer Pressemitteilung. Der WWF und Nature Conservancy unterstützen das Abkommen jeweils durch eine Spende von $2 Millionen.
Der Vertrag folgt einem ähnlichen Abkommen mit den USA aus dem Jahre 2009, in dem $30 Millionen Schulden erlassen wurden, um die Wälder von Sumatra zu schützen. Die USA ist nicht das einzige Land, das versucht, gegen Indonesiens alarmierende Abholzung anzukämpfen. Letztes Jahr verkündete Norwegen, dass es Indonesien $1 Milliarde zur Verfügung stellen werde, um den Waldschwund zu reduzieren.
Die indonesische Regierung hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen um 41 Prozent zu reduzieren – über 60 Prozent der Emissionen Indonesiens sind Folge der Abholzung und der Zerstörung kohlenstoffreicher Torflandschaften.