Globale Partnerschaft zur Wiederherstellung von Waldlandschaften, Weltressourceninstitut, Staatliche Universität von South Dakota, Internationale Union für die Bewahrung der Natur. September 2011. Größere Kartenversion
Naturschützer und Politiker, die sich am Freitag in Bonn trafen, verabschiedeten eine neue Initiative, um 150 Millionen Hektar gerodeter und entwerteter Waldflächen wieder herzusrtellen. Dies berichtete das World Ressource Institute (WRI), eine Nichtregierungsorganisation, die an dem Projekt beteiligt ist.
Wie Unterstützer der Initiative – die den Spitznamen The Bonn Challenge (die Bonner Herausforderung) trägt – mitteilten, könnte die Initiative das ökonomische Wachstum fördern und gleichzeitig zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.
„150 Millionen Hektar an entwerteter Landschaft wiederherzustellen bedeutet eine aufregende und bisher kaum genutzte Möglichkeit, Arbeit und ökonomisches Wachstum zu generieren und dabei gleichzeitig zum Schutz des Klimas beizutragen“, so Göran Persson, ehemaliger schwedischer Premierminister, der das neugegründete Global Restoration Council leiten wird.
Manish Bapna, vorläufiger Präsident des WRI, fügte in einer Stellungnahme hinzu: „Die Wiederaufforstung von Wäldern ist eine großartige Idee, die viele Vorteile bringt. Sie kann zur Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung beitragen, die biologische Vielfalt erhöhen, das Klima schützen und Arbeitsplätze generieren. Dieses neue Ziel von 150 Millionen Hektar… bietet eine hervorragende Gelegenheit, etwas in Bewegung zu bringen, wodurch die Widerstandskraft von Menschen und Natur erhöhen wird“
Das Wiederaufforstungsziel der Bonn Challenge im Vergleich zu neueren Abholzungen in Brasilien und Indonesien. Datenquellen sind unter anderem INPE für Brasilien und Forest Watch Indonesia für Indonesien. |
Laut WRI würde die Bonn Challenge dazu beitragen, die von der Convention on Biological Diversity (CBD) und dem REDD+ – Programm der UN für das Jahr 2020 gesteckten Ziele zu erreichen, durch die der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch Abholzung und Entwertung reduziert werden sollen.
Das Ziel der Initiative umfasst nur etwas über 7 Prozent der weltweit 2 Milliarden Hektar, die nach einer aktuellen Schätzung eines Expertenteams zur Wiederherstellung geeignet sind. Dieses Gebiet, größer als Südamerika, schließt 1,5 Milliarden Hektar mit ein, die für eine “Mosaikaufforstung“ in Frage kämen – darunter fallen Wälder, Farmen und Siedlungen – sowie 500 Millionen Hektar geschlossener Waldflächen, die für die Wiederherstellung geeignet sind. Weitere 200 Millionen Hektar an durch Feuer zerstörten nördlichen Wäldern liegen nach Angaben des WRI zwar in unbewohnten Gebieten, wären aber schwierig wiederherzustellen.
in den letzten Jahrhunderten wurden etwa 30 Prozent der weltweiten Wälder abgeholzt und weitere 20 Prozent entwertet. Ungefähr eine Milliarde Hektar ehemaliger Waldflächen sind mittlerweile durch Anbauflächen und dichtbesiedelte ländliche Gebiete besetzt.
Die neue Initiative strebt zwar nicht danach, derzeit für den Ackerbau genutztes Land aus der Produktion nehmen, aber, wie das WRI mitteilt, würden manche dieser Gebiete „davon profitieren, wenn an strategischen Stellen Bäume gepflanzt würden, um die landwirtschaftliche Produktion sowie andere Funktionen der Ökosysteme zu schützen und zu verbessern.”
Die Unterstützer der Initiative hoffen, dass sie von den UN-Mitgliedsstaaten und anderen Institutionen als offizielles Ziel übernommen wird.