Einige der Handy-Fotos sind “Trophäen” Bilder, in denen Wilderer mit toten Tigern posieren. Der Tiger auf den Handy-Fotos war derselbe Tiger, der im letzen Jahr von einer Kamerafalle festgehalten worden war. Diese Methode funktioniert, weil jedes Tigerfell ein einzigartiges Streifenmuster hat. Das Bild dient als zusätzlicher Beweis gegen die Wilderer. Bild und Bildunterschrift mit freundlicher Genehmigung des WCS Thailand Program.
Zwei Wilderer wurden in Thailand festgenommen, nachdem ein im Wald zurückgelassenes Handy als Beweismittel für Tigerwilderei sichergestellt wurde, berichtet die Wildlife Conservation Society (WCS).
Die WCS erklärt:
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Vor einigen Wochen trafen Park Ranger, die im Wald patroullierten auf eine Gruppe von Wilderern, ein Feuergefecht folgte. Die Wilderer flüchteten zurück in den Wald und verloren dabei einen Teil ihrer Habseligkeiten. Darunter war ein Handy, auf dem Fotos gespeichert waren, die Regierungsbeamten und Parkrangern als Beweismittel gegen die illegalen Jäger dienten. Die Ranger fanden auch andere Beweise für Wilderei, wie Teile von Tierkörpern und Insektizide, die verwendet werden, um Tiger zu vergiften.
Schließlich konnten zwei Wilderer verhaftet werden. Ein dritter Wilderer wurde bis nach Hause verfolgt, entkam den Behörden aber, bevor er festgenommen werden konnte. Die Handy-Fotos waren unersetzliche Beweisstücke, als es darum ging, die Aussagen der festgenommenen Wilderer zu widerlegen. Als sie mit den “Trophäen” Bildern konfrontiert wurden, auf denen sie mit einem toten Tiger posierten, behaupteten die Verdächtigen, dass die Raubkatze im Jahr 2003 in Myanmar erlegt worden wäre. Nach Berichten der WCS Thailand war der Tiger (der durch sein einzigartiges Streifenmuster identifiziert werden konnte) von ForscherInnen schon seit mindestens drei Jahren (2008-2011) mit Kamerafallen in Thailand beobachtet worden und daher bekannt. Die Datenbank mit Tigerbildern hilft daher nicht nur ForscherInnen dabei, die ökologischen Bedürfnisse von Tigern zu verstehen, sondern ist auch ein wichtiges Hilfsmittel für die Polizei, um illegale Jäger erfolgreich zu verfolgen. Die Handy-Fotos enthielten auch Beweise dafür, dass die Wilderer außerdem Handel mit Elfenbein betrieben.
Die WCS schätzt, dass die Verdächtigen in der Region bis zu zehn Tiger getötet haben könnten und Teil des organisierten Verbrechens sind.
Durch die Zerstörung ihres Lebensraums, Beuteverlust und Wilderei für den Markt der traditionellen chinesischen Medizin sind Tiger zunehmend gefährdet. WissenschaftlerInnen schätzen, dass es heute noch etwa 3.500 frei lebende Tiger gibt, im Vergleich zu 100.000 vor hundert Jahren. In diesem Zeitraum starben drei der neun Tiger Unterarten aus.