Wie Greenomics, eine indonesische Aktivistengruppe, berichtet, haben es einige der größten und einflussreichsten indonesischen Palmölkonzerne offenbar versäumt, sich die nötigen Genehmigungen zur Umwandlung von Regenwäldern in Zentral-Kalimantan in Palmölplantagen einzuholen.
So erscheinen unter anderem Firmen der Sinar Mas Group, der Wilmar Group, von BGA/IOI, Musim Mas und Astra Lestari nicht auf einer Liste der Unternehmen, die die sogenannten Forest Area Relinquishment-Lizenzen (IPKH) für Zentral-Kalimantan, eine Provinz in Indonesisch-Borneo, besitzen.
Wie Elfian Effendi – Geschäftsführer von Greenomics Indonesien – mitteilte, lässt das Fehlen der IPKH-Lizenzen darauf schließen, dass die Firmen es auch versäumt haben, sich die nötigen Lizenzen zur Rodung (IPK) einzuholen, als sie ihre Plantagen anlegten.
„Im Allgemeinen besitzen Unternehmen, die zu den großen Palmölkonzernen gehören, keine IPKH-Lizenzen, was uns Grund zu der Annahme gibt, dass sie auch keine IPK-Lizenzen haben“, erklärte er in einer Stellungnahme. „Es gibt auch Firmen, die zwar IPKHs haben, aber bei denen wir vermuten, dass sie keine IPKs eingeholt haben.“
„Dass sowohl das Einholen der IPKHs wie auch der IPKs versäumt wurde, ist ein starkes Indiz dafür, dass hier illegale Aktivitäten stattfinden, was natürlich auch einen Verlust für den Staat bedeutet.“
Die Liste, deren Ziel es ist, die durch illegalen Bergbau und Plantagenentwicklung verursachten finanziellen Verluste zu erfassen, wurde vom Forstministerium aufgrund einer Anweisung von Präsident Susilo Bambang Yudhoyono erstellt. Diese Erfassung hatte zum Ergebnis, dass weniger als 20 Prozent der Plantagenbetreiber und weniger als 1,5 Prozent der Bergbauunternehmen die benötigten Genehmigungen hatten, um in Zentral-Kalimantan zu operieren. Laut Schätzung des Forstministeriums betragen die möglichen Verluste für den Staat allein in dieser Provinz 158,5 Billionen Rupien (17,6 Milliarden US-Dollar).
Aus der Liste des Forstministeriums geht nicht hervor, ob die Firmen die nötigen Genehmigungen im Nachhinein eingeholt haben.