Die brasilianischen Behörden fordern Bußgelder in der Höhe von 2 Milliarden Real (883 Mio. Euro) von Firmen, denen vorgeworfen wird, Rindfleisch von Farmen gekauft zu haben, die im Bundesstaat Acre illegal Amazonasregenwald gerodet oder Arbeiter ausgebeutet haben, berichtet die AFP.
Die Staatsanwälte in Acre betonen, dass illegales Rindfleisch Geldstrafen von 500 Real (221 Euro) pro verkauftem Pfund verursachen wird. Der Schritt erfolgt über ein Jahr nach den Bemühungen, die Rindfleischindustrie zu engagieren.
Die Behörden erwähnen besonders JBS-Friboi, den weltgrößten Fleischabpacker, und vermerken, dass die Firma weiterhin Fleisch von Farmen gekauft hat, die sich der Sklavenarbeit bedienen und Regenwald fällen.
Brasiliens Bundesumweltamt IBAMA wird in dem Verfahren ebenfalls genannt: Die Staatsanwälte werfen der Behörde vor, es unterlassen zu haben, Naturschutzgesetze durchzusetzen.
Die Nachricht kommt fast zwei Jahre nachdem Brasiliens größte Fleischabpacker sich auf ein Moratorium für neue Waldrodungen für die Viehproduktion geeinigt hatten. Das Abkommen wurde von einer Greenpeace-Kampagne in Gang gesetzt, die einige der weltbekanntesten Marken – Nike, Timberland und Adidas – mit der Entwaldung im Amazonasregenwald in Verbindung brachte. Die Firmen reagierten, indem sie sich weigerten, Rinderprodukte zu kaufen, außer es wurde nachgewiesen, dass sie frei von Entwaldung sind.