Regenwald in West – Kalimantan, Indonesien
Eine Waldschutzgruppe namens Avoided Deforestation Partners (ADP) hat die Entwicklung einer neuen, auf Open Source basierenden Systems zur Erfassung von in Wäldern gebundenen Kohlenstoffen geleitet. Dies könnte dazu beitragen, Projekte schneller voranzubringen, die sich mit der Reduktion von durch Rodung und Schädigung von Wäldern entstehenden Treibhausgasen befassen. Wie die Gruppe mitteilte, könnte mit Hilfe der neuen Methodik eine erhebliche Kostensenkung bei der Erfassung von Daten erreicht werden, die für die Genehmigung eines Projekts im Rahmen des REDD – Modells (REDD – Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) benötigt werden. Die Erfassung und Bewertung des in Wäldern gespeicherten Kohlenstoffs kann leicht mehr als 100.000 US – Dollar kosten, was es für kleinere Projekte sehr schwierig macht, die Zertifizierung zu erlangen.
„Die Module dieses Systems eignen sich für all diejenigen, die es sich nicht leisten können, maßgeschneiderte Kohlenstofferfassungsmethoden für ihre Waldschutzprojekte zu entwickeln“, so Jeffrey Horowitz, Gründer von ADP. „Abgesehen von den Kosteneinsparungen können die Projektentwickler auch sofort durchstarten“.
Laut ADP erlaubt es das neu entwickelte System den Entwicklern, ihren Projekten vordefinierte, schon zertifizierte Module hinzuzufügen. So könnte ein Kohlenstofferfassungsprojekt zum Beispiel Module für die Berechnung von ober- oder unterirdischer Biomasse, Verringerung oder Verlegung von Abholzungsgebieten sowie die Waldüberwachung nutzen, ohne für jede Methodik eine Einzelzulassung einzuholen. Dieser Prozess könnte nicht nur Zeit und Geld sparen,sondern auch sicherstellen, dass Kohlenstoff – Emissionsgutschriften durch Wälder „realistisch, messbar, überprüfbar und beständig“ sind, so Peter Darbee, Vorstandsvorsitzender eines kalifornischen Energieerzeugungsunternehmens namens PG&E, welches plant, einen Teil seiner Emissionen über Gutschriften im Rahmen von REDD auszugleichen.
Die Entwicklung des Open Source – Systems von ADP läuft seit zweieinhalb Jahren und ist bereits durch den Verfied Carbon Standard, ein Prüfungsgremium für Methoden zur Kohlenstofferfassung, zugelassen. Geleitet wurde das Gesamtprojekt von Charlotte Streck und Robert O’Sullivan von Climate Focus. Tim Pearson und Sandra Brown von Winrock International entwarfen das Konzept unter Einbeziehung von Beiträgen von Lucio Pedroni von Carbon Decisions International, Dr. Igino Emmer von Silvestrum und David Shoch von TerraCarbon.
Befürworter von REDD vertreten die Ansicht, dass das Modell, vernünftig umgesetzt, die durch Abholzung entstehenden Treibhausgasemissionen beträchtlich verringern würde, während es gleichzeitig Vorteile für Menschen bringen könnte, die von Wäldern abhängig sind.
Rodung und Schädigung von Wäldern sind für etwa 10 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich.