Bei der großen grünen Wand (GGW) handelt es sich um ein ehrgeiziges Projekt, bei dem das Vordringen der Wüste an der südlichen Grenze der Sahara über die ganze Breite des afrikanischen Kontinents – und damit insgesamt über 11 Nationen – aufgehalten werden soll, und zwar mit Hilfe eines technologisch simpel erscheinenden Ansatzes: durch die Pflanzung von Bäumen. Obwohl schon in den 1980er Jahren zum ersten Mal vorgeschlagen, ist dieses gewaltige ökologische Vorhaben jetzt seiner Realisierung einen großen Schritt näher gekommen. Wie der englische Guardianberichtet, wurde es letzte Woche bei einem internationalen Gipfel in Deutschland genehmigt..
115 Millionen US-Dollar will die Global Environment Facility (eine Organisation zur Finanzierung von Umweltinvestitionen in Entwicklungsländern) zur Verfügung stellen; finanzielle Zusagen anderer Entwicklungsorganisationen könnten sich auf bis zu 3 Milliarden US-Dollar belaufen. Verfechter dieses enormen Vorhabens sind der Ansicht, es gehe bei diesem Projekt genauso um die Linderung der Armut in der Region wie um den Schutz der Umwelt. Der Wald soll bei einer geplanten Breite von etwa 15 km Nahrungsmittel liefern und Wasservorräte schützen.
“So wie es momentan geplant ist, beinhaltet GGW viel mehr, als der Name oder der geplante Projektablauf vermuten lassen”, so Richard Escafal, Vorsitzender des französischen wissenschaftlichen Ausschusses über die Wüstenbildung, gegenüber dem Guardian“Seine Ziele beinhalten die Anpflanzung wirtschaftlich interessanter trockenheitsresistenter Pflanzenarten, die Anlage von Wasserrückhaltebecken, die Entwicklung landwirtschaftlicher Produktionssysteme und andere Aktivitäten, die der Erzielung von Erträgen dienen, aber ebenso der Aufbau grundlegender sozialer Infrastrukturen.”.
Von Osten nach Westen wird die große grüne Wand die folgenden Länder durchqueren: Dschibuti, Äthiopien, Eritrea, Sudan, Tschad, Niger, Nigeria, Burkina Faso, Mali, Mauretanien und den Senegal.