Von August 2007 bis Juli 2008 ist ein leichter Anstieg der Abholzung des brasilianischen Urwaldes zu verzeichnen. Dies berichtet das nationale Institut für Weltraumforschung (INPE). Dieser Anstieg ist der erste seit 2004 als 27.379 Quadratkilometer zerstört wurden; dennoch ist der Anstieg niedriger als erwartet. Der jährliche Verlust durch Abholzung ist der zweitniedrigste seit 1991.
INPE schätzt dass 11.968 Quadratkilometer Regenwald während der letzten Periode zerstört wurden, dies ist ein Anstieg um 3,8 Prozent , wenn man die 11.532 Quadratkilometer Verlust des Vorjahres zu Grunde legt.
Die Zahlen fallen geringer aus als erwartet, wahrscheinlich wegen eines kürzlichen Einbruchs der Rohstoffpreise. Die Abholzung des Amazonas Regenwaldes ist in zunehmender Weise abhängig von Rind und Getreide Märkten – je mehr der Preis für diese Produkte steigt, desto mehr Regenwald verwandeln die Bauern in Nutzflächen.
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Brasiliens Regierung hat auch einige Schritte unternommen um die illegale Abholzung zu unterbinden. Zu diesen gehören das In Kraft setzen neuer Umweltgesetzgebung, die Erschaffung neuer Schutzgebiete und die öffentliche Verfolgung illegaler Abholzung und Landwirtschaft. Im August hat Präsident Luiz Inacio Lula da Silva einen 21 Milliarden Dollar Fonds eröffnet, der auf Spenden beruht. Mit Hilfe dieses Fonds soll der Naturschutz und die nachhaltige Entwicklung in der Region vorangebracht werden. Norwegen hat schon eine Milliarde Dollar zugesteuert.
Niedrige Nahrungsmittelpreise und vermehrte Aktionen der Regierung können die Abholzungsrate des brasilianischen Regenwaldes zwar vermindern, aber der größte Regenwald der Erde ist noch lange nicht gerettet. Regionale Klimatrends weisen darauf hin, dass große Teile des Waldes zunehmend anfälliger werden gegen Trockenheit und Feuer. Bei fortschreitender Entwaldung, Degradierung und Fragmentierung sehen einige Forscher den Amazonas an einem Wendepunkt, an dem innerhalb einer Generation mehr als die Hälfte des Waldes zerstört werden könnte.
Der brasilianische Regenwald macht 60 Prozent des Amazonas Regenwaldes aus. Der Großteil der Amazonasabholzung erfolgt in Brasilien obwohl auch in Peru der Waldverlust durch Straßenbau und Holzgewinn zugenommen hat.