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Gefährdete Reichtümer—bedrohte Regenwälder

Luftbild der Regenwälder, die für Landwirtschaftszwecke gerodet wurden. (Photo von R. Butler)


AKTIVITÄTEN ZUR EXISTENZSICHERUNG.
Fast die Hälfte aller tropischen Abholzungen rührt von dort Ansässigen her, die die Regenwaldressourcen benutzen, um ihren Lebensunterhalt dadurch zu bestreiten. Da sie kein Geld und auch keine politische Macht haben, Anrechte auf ertragreiches Land zu erwerben, befahren und lassen sich diese vorübergehenden Siedler an Strassen nieder, die von Rohstoff -und Konstruktionsfirmen erbaut wurden. Nachdem diese Leute Bäume als Baumaterial gerodet haben, benutzen sie die Brandrodung zur Rodung f�r den umliegenden Wald zum Zwecke der kurzzeitigen Landwirtschaft. Zuerst wird das Unterholz gerodet und dann Bäume, die nicht als Baumaterial verwendet werden können. Dann bleibt das Gebiet zum Austrocknen einige Monate so zurück und wird dann abgebrannt. Dann wird das Land mit Saaten von Bananen, Palmen, Maniok, Mais und Reis bepflanzt. Nach ein bis zwei Jahren lässt die Produktivität des Landes nach und die vorübergehenden Siedler rücken weiter vor und roden weiteren Wald zur kurzfristigen Landwirtschaft. Das alte und mittlerweile unfruchtbare Land bleibt ungenutzt zurück oder wird manchmal als kleinständige Viehweide genutzt.


Rond�nia, Brasilien. Oben: Juni 1985, Unten: August 1992

Diese Bilder zeigen die Zerstörung des tropischen Regenwaldes und wieviel Abholzung in Rond�nia statt findet, das ganz besonders von der Abholzung betroffen ist. Die Grö�e der kahl geschlagenen Gebiete ist grösser als die Gebiete mit ungerodetem Regenwald. Die komplett grünen Flächen zeigen den verbleibenden Regenwald. Ungefähr in der Mitte des Bildes kann man zwei Stadtgebiete sehen, die durch einen kleinen Fluss voneinander getrennt sind.

Photos und Text wurden vom Image Science und Analysis Laboratory des NASA-Johnson Space Centers zur Verfügung gestellt.


Der Internationale Fonds für Landwirtschafliche Entwicklung schätzt, dass gegenwärtig jedes Jahr 10 Millionen Hektar tropischer Regenwald für den Wanderfeldbau gerodet werden. Im Vergleich hierzu, so die Welternährungsorganisation, wurden circa 10,4 Millionen Hektar tropischer Regenwald dauerhauft zwischen 2000 und 2005 gerodet.
Obwohl diese Art von Brandrodung schon seit Jahrhunderten von Einheimischen praktiziert wird, wurde diese Praktik trotz allem sorgfältig, kleinständig und turnusmässig durchgeführt, so dass relative Nachhaltigkeit gesichert war. In der Vergangenheit stand die Rodung zwischen 20 und 100 Jahren still, so dass der Wald sich wieder erholen und fruchtbares Land und nützliches Holz liefern konnte. Heutzutage ist die Situation komplett anders. Da so viele Leute keine turnusmässige Brandrodung zu Landwirtschaftszwecken durchführen, haben die Felder nicht die Zeit, wieder zu Zweitwäldern zu gedeihen, so wie sie das nach natürlichen Störungen tun. Die Rodungszyklen werden kürzer und kürzer und in einigen Fällen dauert es nur 5-8 Jahre, bis das Unterholz wieder gerodet wird. Schlie�lich versagt das Ökosystem des Regenwaldes und der Regenwald wird durch zähe Grässer ersetzt, die kurze Zyklen aushalten.

Die Siedler zünden nicht nur den Regenwald an, sondern bringen auch ihre Haustiere und Krankheiten mit. Haustiere dezimieren die dort lebenden wilden Tiere dadurch, dass sie sie mit Krankheiten infizieren und ihre Jungen fressen und die Siedler können die Einheimischen mit Krankheiten infizieren. Wenn die Siedler nicht aktiv Regenwald zu Landwirtschaftszwecken abbrennen, dann roden sie Bäume als Brennstoff und jagen wilde Tiere zum Essen.

Die ärmlichen Bauern ohne Grundbesitz sind nicht allein an ihrer Misere schuld, sondern auch die ungleiche Verteilung von Land und die unfähigen Regierungen, die nicht genügend legale Mechanismen für sie zur Verfügung stellen, damit sie Anrechte auf Land erlangen. Diese Leute haben wenig Optionen und ohne eine bessere Alternative werden sie weiterhin das tun, was sie bis jetzt taten, nämlich den Regenwald zerstören. Diese Aktivitäten zur Sicherung des Lebensunterhaltes von den örtlich Ansässigen ist die grösste Bedrohung für den Regenwald in der Zukunft und die Schwierigste, die es gilt anzugehen, besonders in Regionen mit einer schnell wachsenden Bevölkerung.

In einigen Ländern -- jedoch weniger als zwischen 1970 und 1980 -- wird die Besiedlung von Regenwaldland durch Dritte Welt Regierungen begünstigt, denen Leute lieber sind, die dort wohnen und zum BIP beitragen als Leute, die in den Slums der übervölkerten Städte leben und das BIP verbrauchen. Vielen Regierungen fehlt es an Ressourcen un der nötigen Voraussicht für eine ordnungsgemä�e Stadtplanung und Beschäftigung. So werden Gesetze verabschiedet, die die Rodung von Erstwäldern durch den freien Besitz dieses Landes unterstützen. In Peru und anderen Ländern, wo ungenutztes oder unbesiedeltes Land für einen festgelegten Zeitraum bebaut wurde, gehen die Landrechte wieder an die Siedler über, ohne Rücksicht auf den Vorbesitzer (in einigen Fällen sogar, wenn es ein Reservat oder Nationalpark war).

Die Regierungen anderer Länder wie Brasilien und Equador fördern die Besiedlung des Amazonasgebiets durch Stra�enöffnungen und Steuerbonusse für die Siedler. Indonesien hat ein riesiges Neubesiedlungsprogramm in den äu�eren Inseln des Landes (Papua, Sulawesi, Kalimantan, Sumatra), um den Bevölkerungsdruck der zentralen Inseln zu mildern, um neue Regionen für Wirtschaftswachstum zu erschlie�en und um eine regionale Hegemonie über die dort ansässige Bevölkerung aufzubauen, die Ambitionen zur politischen Autonomie implizieren könnte.


Prüfungsfragen:
  • Was ist die Brandrodungslandwirtschaft?
  • Warum zerstören Siedler und arme Bauern den Regenwald?

[Englisch | Spanisch]


Fortsetzung: Wirtschaftliche Neugliederung


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©2007 Rhett Butler