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Das Baumkronendach

Springendes Totenkopfäffchen in Costa Rica. (Photo von R. Butler)


BEWEGUNG IM BAUMKRONENDACH: Greifschwanz versus Gleitfähigkeit
Wegen der beträchtlichen Lücken zwischen den Zweigen des Baumkronendachs müssen Tiere dieser Zone in der Lage sein, diese zu überwinden. Die Mehrheit der Baumkronendacharten klettert, springt oder fliegt von Baum zu Baum, und ist mit entsprechenden Mechanismen ausgestattet, die es ihnen erlaubt, sich mit Erfolg fortzubewegen. Eine Arten waren wichtigen Adaptionen unterworfen, damit sie gleiten konnten. Die vorherrschende Form der Bewegung im Baumkronendach unterscheidet sich je nach kontinentalem Regenwald, ein Erzeugnis der Waldstruktur und der Evolutionsgeschichte.

DIE BEIDEN AMERIKANISCHEN KONTINENTE

Auf den beiden amerikanischen Kontinenten, wo hölzerne Lianen im Überfluss vorkommen, herrscht der Greifschwanz, der wie ein fünftes Glied wirkt, unter den Bewohnern der Baumkronendächern vor. Definitionsgemäß kann ein Greifschwanz das volle Gewicht des Tieres unterstützen. Zusätzlich zum Abstützen des Körpergewichts, wird der Greifschwanz (die Spitze ist oft unbehaart) normalerweise als Tastorgan benutzt.

Primaten (Bilder, Nachrichten) sind die bekanntesten Säugetiere, die mit einem Greifschwanz ausgestattet sind und mehrere Primaten der Neuen Welt haben dieses fünfte Glied einschließlich der Brüll- und der Totenkopfäffchen. 'Totenkopfäffchen (Spinnenäffchen) Zentral- und Südamerikas verdanken ihren Namen den langen geschmeidigen Gliedern, die ihnen eine beeindruckende Beweglichkeit verleihen ähnlich den Gibbons in Asien. Obwohl sie eng mit den Brüllaffen verwandt sind, haben Totenkopfäffchen einen schlanken Körper und wiegen nicht mehr als 6 kg. Dieser Affe ernährt sich von Früchten, Schößlingen, Blüten und gelegentlich von Insekten und Vogeleiern.

Der größte Affe der Neuen Welt ist der Muriqui oder Schwarzgesichtaffe, der früher in den atlantischden Wäldern von ganz Brasilien verbreitet war, aber heute auf ein paar kleine Flecken begrenzt ist, da weniger als 5 Prozent seines ursprünglichen Lebensraumes existieren. Bevor die Portugiesen in Brasilien ankamen, betrug die Muriquipopulation wahrscheinlich um 400.000 aber eine Zählung ergab 1987 nur 386 Tiere und 1993 waren es 559. Die Reduzierung des Lebensraumes wird als der führende Grund für den Rückgang der Muriqui angenommen, aber auch ausgedehntes Jagen hat einen nachteiligen Effekt The Muriqui ist durch ein milchkaffeefarbenes Fell gekennzeichnet, ein dunkles unbehaartes Gesicht und einen Greifschwanz. Diese Art hat eine interessantes Paarungsverhalten, bei dem mehrere Männchen sich mit einem einem einzigen Weibchen im Laufe eines Tages paaren. Die beste Samen ist für die Befruchtung verantwortlich. Der Muriqui ist eine Ausnahme unter den Primaten und anderen Tieren, indem die Weibchen die Gruppe verlassen, wenn sie geschlechtsreif sind. Normalerweise verteilen sich die Männchen bei Tierpopulationen und fügen dem Genpool Variationen hinzu.

Mehrere Mitglieder der Endentata Gattung haben Greifschwänze einschließlich der Säugetierarten, die normalerweise nicht als Baumbewohner gelten. Zwei Arten von Ameisenbären (Myrmecophagidae Familie) und mindest eine Art an Stachelschweinen sind Baumbewohner, ausgestattet mit Greifschwänzen. Sogar ein Fleischfresser, der nachtaktive Kinkajou besitzt einen Greifschwanz.

ASIEN

In asiatischen Regenwäldern, insbesondere denen auf der Insel Borneo, wo größere Bäume charakteristisch sind, sind Gleiten und Hangeln die vorherrschenden Fortbewegungsmittel.

Unter diesen Arten, die mit Mechanismen ausgestattet sind, die es erlauben zu gleiten, sind Flughörnchen (verschiedene Gattungen), Fluglemuren (zwei Arten), Geckos (zwei Arten), Drachenechsen (zwei Arten), Frösche (verschiedene Arten) und die Chrysopeleaschlange. Nur eine Säugetierart Südostasiens, das Schuppentier, hat einen Greifschwanz; das Schuppentier wird später unter Afrika beschrieben. (Das Beuteltier Kuskus von Sulawesi ist auch mit einem Greifschwanz ausgestattet).

Keines dieser gleitenden Geschöpfe kann wirklich fliegen, sondern gleitet von Baum zu Baum. Um gleiten zu können, muss das Tier auf die oberen Regionen eines Baumes klettern und dann in einem nach unten gerichteten Winkel zu einem anderen Baum springen und gleiten. Viele Arten haben eine Gleitmembrane bekannt als ein Patagium entwickelt. Das Patagium besteht aus einem losen Hautstück, das sich öffnet, wenn das Tier seine Glieder und manchmal seinen Schwanz ausstreckt. Die Haut hängt lose an den Seiten des Tieres herab, wenn sie nicht gebraucht wird und erschwert oft das Gehen und Klettern.

Das Flughörnchen ist das bekannteste und am meisten verbreitete Gleittier. Diese Hörnchen sind fast weltweit in tropischen, gemäßigten und sogar in arktischen Umgebungen anzutreffen. Flughörnchen des Regenwaldes werden nur in Südostasien angetroffen, in Indien, auf Sri Lanka wo sie meistens nachts aktiv sind. Flughörnchen können nachgewiesenerweise über Entfernungen von 200 m gleiten. Ein besser bekannter Gleiter ist der fliegende Lemur (auch wenn es tatsächlich kein Lemur ist) von Südostasien.


Flugdrache, südliches hailand
Überraschenderweise gibt es mindestens vier Echsenarten, die Mittel entwickelt haben, um gleiten zu können. Die zwei Arten an Flugdrachen sind in Sri Lanka, Indien und Südostasien anzutreffen, wobei der bestbekannte, der Draco splendens aus den Philippinen, Malaysia und Indonesien stammt. Flugdrachen verbringen ihr ganzes Leben auf Bäumen, außer wenn sie auf den Waldboden zum Brüten gehen, und sie ernähren sich hauptsächlich von Baumameisen. Diese Echse kann bis zu 100 m gleiten, aber normalerweise nich tmehr als 20-30 m, da die Bäume des Waldes dicht beieinander stehen. Flugdrachen sind in der Lage aufgrund eines Patagiums, verstärkt durch verlängerte Rippen, zu gleiten. Zwei Arten an Fluggeckos aus Südostasien haben eine verschiedene Art an Patagium. Anstelle eines großen Patagiums, das von den Rippen verstärkt wird, hat der Fluggecko kleine Hautstücke an seinen Gliedern, am Körper, Schwanz und am Kopf.

Noch seltsamer als die Flugechse ist der malayische Flugfrosch, der mit Hilfe der Membranen gleitet, die sich zwischen den Zehen seiner Glieder befinden, sowie kleinen Membranen an der Ferse, am Beinansatz und an den Armen. Die Farben variieren, obwohl der Rücken des Frosches normalerweise hellgrün ist, er einen gelben Bauch hat und blaue Flecken an den Füßen und auf der Schulter. Seinen Laich legt er wie viele andere Frösche des Baumkronendachs auf die Vegetation, die über dem Wasser hängt, so dass die Kaulquappen ins Wasser fallen, sobald sie geschlüpft sind.

Das vielleicht seltsamste Gleittier ist die Paradiesbaumschlagen aus Südthailand, Malaysia, Borneo, den Philippinen und Sulawesi. Sie hat die Fähigkeit wie ein Fallschirm zu gleiten, wobei sie den Körper seitwärts streckt, dabei die Rippen öffnet so dass der Bauch konkav ist und seitliche schlitternde Bewegungen ausführt.

Hangeln ist die charakteristische Fortbewegungsform von bestimmten Primaten, die auf Bäumen leben - vor allem der Gibbon - wobei das Fortkommen durch das Schwingen der Arme von einem Ast zum nächsten ausgeführt wird. Solche Primaten sind anatomisch an diese Form der Fortbewegung angepasst, sie haben lange Arme und Finger und mobile Schultergelenke.

AFRIKA

In Afrika, wo die Wälder von mittlerer Höhe sind und ein begrenzter Lianenwuchs besteht, herrscht keine Form der Fortbewegung vor. Die bemerkenswertest Art mit einem Greifschwanz ist das Schuppentier, alle Säugetiere Afrikas verfügen nicht über einen Greifschwanz. Das Schuppentier ist eine seltsam aussehende Kreatur - sie erinnert an eine Kreuzung der Alten und der Neuen Welt, zwischen Gürteltieren und Ameisenbären - mit einem vollkommen von großen, dicken Schuppen bedeckten Körper, der es für Räuber ungenießbar macht, wenn es sich zu einem stacheligen Ball zusammenrollt. Es hat eine lange Schnauze, kleine geschützte Augen und starke Arme und Beine zum Graben und Ziehen. Der Greifschwanz hat, wie bei den Tieren der Neuen Welt, einen fingerartigen Sensor an der Spitze. Es gibt ungefähr sieben Arten an Schuppentieren, verteilt über Afrika, Indien und Asien, von denen sechs in den Regenwaldregionen anzutreffen sind. Im Regenwald sind einige Schuppentiere Baumkronendachbewohner, während andere den Boden bevorzugen. Am Boden lebende Arten leben in Wohnröhren, während die baumbewohnenden Schuppentiere in Baumhöhlungen leben, einen Greifschwanz haben und gute Kletterer sind. Ungeachtet der Zone, die sie bevorzugen, sind alle Schuppentiere ausgezeichnete Schwimmer, sind nachtaktiv und ernähren sich von Termiten, Ameisen und Larven. Schuppentiere verlassen sich auf ihren gut entwickelten Geruchssinn, um Termiten und Ameisen aufzuspüren. Mit ihren starken und scharfen Krallen öffnen die Schuppentiere Ameisen- und Termitenbauten und ergreifen mit ihrer 25 cm langen Zunge die Insekten. Wenn sie fressen, nehmen die Schuppentiere auch Steinchen aus dem Bau auf, der ihnen später bei der Verdauung der Insekten im Magen hilft.

ANDERE FORMEN DER FORTBEWEGUNG

Eine der meist üblichen Formen der Beegung durch das Baumkronendach ist das Laufen entlang der Baumstämme, wobei der Schwanz für das Halten des Gleichgewichts dient und der kurze Abstand zwischen den Bäumen durch Springen überwunden wird. Viele Affen, Hörnchen und Lemuren haben einen buschigen Schwanz, der ihnen hilft, das Gleichgewicht zu bewahren. Andere Baumkronendachbewohner wie Faulaffen, Faultiere und Ameisenbären, verwenden einfach ihre langen Krallen, um sich an den Zweigen des Baumkronendachs festzuhalten und sie bewegen sich langsam in den Bäumen.


Kontrollfragen:
  • Auf welche Arten bewegen sich Tiere durch das Baumkronendach?
  • Was ist ein Greifschwanz?

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Fortsetzung: Fledermäuse des Regenwaldes







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